„Move aloud.“ Videographische Perspektiven auf Lernen in einer nonverbalen Praxis Szenischen Interpretierens
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2024Metadata
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Knigge, J. & Niessen, A. (2024). „Move aloud.“ Videographische Perspektiven auf Lernen in einer nonverbalen Praxis Szenischen Interpretierens. Beiträge empirischer Musikpädagogik, 15. doi: 10.62563/bem.v2024241Abstract
Im Rahmen einer qualitativen videographischen Studie zur didaktischen Kon-zeption der Szenischen Interpretation beschäftigt sich der Beitrag mit dem Ein-nehmen von so genannten ‚Gehhaltungen‘ und damit verbundenen Lernpro-zessen. Unsere theoretischen Bezüge sind auf erkenntnistheoretischer Ebene praxeologisch grundiert, indem wir besonders auf das in Körpern eingelagerte und prinzipiell zeigbare Wissen achten. Im Zentrum der Studie steht die folgen-de Forschungsfrage: Wie lässt sich Lernen (hier: das Explizitmachen impliziten Wissens) in den von den Schüler:innen eingenommenen Gehhaltungen be-obachten? Darüber hinaus ist von Interesse, in welchem Verhältnis die verbalen Äu-ßerungen der Schüler:innen zu den Analyseergebnissen stehen. Die Analy-sen zeigen, dass eine praktische ‚Aufführung‘ von Lernen beobachtet werden kann: Die Schüler:innen explizieren im Einnehmen einer bestimmten Gehhal-tung ihr implizites Wissen über ihre Rolle sowie über die Situation in Anatevka mit Hilfe ihres Körpers. Das Ringen um eine angemessene Explizierung lässt sich beobachten, teilweise wird es durch die Verbalisierung der Schüler:innen noch untermauert, kommentiert oder ergänzt. Der verwendete praxeologische Lern-begriff erscheint grundsätzlich geeignet, die Analyse dieser Szene sowie die Erfassung ihres didaktischen Potentials zu unterstützen. Darüber hinaus möch-ten wir auf den besonderen Wert des nicht-verbalen Explizierens hinweisen.